Abenteuer Picos de Europa: Von Renedo de Cabuérniga bis zum Gipfelgenuss im "Oso"

 

Abenteuer Picos de Europa: Von Renedo de Cabuérniga bis zum Gipfelgenuss im "Oso"

Ein Ausflug zu den Picos de Europa ist kein Spaziergang – es ist ein kleines Abenteuer. Unsere Reise begann frühmorgens in Renedo de Cabuérniga, einem charmanten Ort im grünen Herzen Kantabriens. Eingebettet im idyllischen Tal des Río Saja, liegt Renedo zwischen sanften Hügeln, dichten Wäldern und traditionellen Steinhäusern. Hier scheint die Zeit noch ein wenig langsamer zu ticken, die Kühe grasen gemächlich auf den Weiden, und das Frühstück duftet noch nach Holzofenbrot.

Von Renedo in die wilde Bergwelt – die Fahrt mit Schwindelgarantie

Doch wer denkt, die Idylle setzt sich gemütlich auf dem Weg zu den Picos fort, der irrt gewaltig. Die knapp zwei Stunden lange Fahrt war... sagen wir mal: kurvig. Enge Serpentinen, steile Anstiege, tiefe Schluchten – die Straße bot Adrenalin pur. Wer anfällig für Reisekrankheit ist, sollte sich definitiv vorbereiten. Oder wie wir es nannten: die "Kotz-Garantie" inklusive. Aber: Jede Kurve lohnt sich.

Denn die Landschaft ist schlichtweg atemberaubend. Dichte Wälder, schroffe Felswände, grüne Berghänge – eine Szenerie irgendwo zwischen Irland, dem Schwarzwald und der Schweiz, aber eben auf kantabrische Art. Entlang des Flusses, vorbei an tosenden Bächen und steilen Abgründen – die Picos zeigen sich wild, ungezähmt und gleichzeitig voller Magie.

Einen ersten Eindruck davon habe ich übrigens schon einmal auf Asturien.pro beschrieben – wer Lust auf eine zweite Perspektive hat, kann dort reinschauen.

Zwischenstopp in Potes – Trubel mit Charme

Nach der wilden Fahrt haben wir in Potes Halt gemacht – dem touristischen Zentrum der Region Liébana. Trotz der vielen Besucher wirkt der Ort nicht überlaufen, sondern lebendig. Kopfsteinpflaster, alte Steinhäuser, kleine Brücken über die Flüsse Deva und Quiviesa – ein Ort voller Geschichte, umrahmt von Bergen.

Auf dem lokalen Markt haben wir gestöbert, probiert und geshoppt. Die handgemachten Tonschalen, die jetzt meine Tapasbar in Karlsruhe zieren, sind echte Hingucker und gleichzeitig ein Stück Erinnerung an diesen besonderen Tag.

Das Highlight: Restaurant "Oso" – Ein Bär von einem Genuss

Von Potes ging es weiter bergauf – unser Ziel: das Hotel del Oso mit seinem berühmten Restaurant „Oso“ (zu Deutsch: Bär). Der Name ist kein Zufall: In den Wäldern der Picos lebt noch der kantabrische Braunbär – scheu, aber majestätisch, genau wie das Restaurant.

Das Restaurant Oso ist zurecht ausgezeichnet – nicht nur vom Guide Michelin, sondern auch mit dem begehrten Bib Gourmand für exzellentes Essen zu fairen Preisen. Die Küche? Kantabrisch, ehrlich, exquisit.

Besonders berühmt ist der Cocido Lebaniego – ein herzhafter Eintopf mit Kichererbsen, Kohl, Schweinefleisch, Rind und Füllung (eine Art würzige Farce aus Brot, Ei und Knoblauch). Ein Gericht, das wärmt, sättigt und nach Tradition schmeckt. Die Zutaten kommen frisch vom Markt, die Zubereitung ist klassisch, aber raffiniert.

Die Geschichte hinter dem Namen "Picos de Europa"

Wusstet ihr, dass die Picos de Europa ihren Namen den Seefahrern verdanken? Auf dem Heimweg aus der Neuen Welt waren es diese markanten „Spitzen Europas“, die sie zuerst am Horizont erblickten. Ein majestätisches Wiedersehen mit dem Kontinent – und heute ein Sehnsuchtsort für Wanderer, Genießer und Naturliebhaber.



Heidi und Jörg haben mich im Sommer 2022 besucht. Ein Abstecher nach Potes war Pflicht.



Fazit: Die Picos – Wild, schön, unvergesslich

Unser Ausflug war anstrengend, ja. Aber auch einer der schönsten, die wir bisher in Kantabrien erlebt haben. Die Mischung aus wilder Natur, kulinarischem Genuss und kantabrischer Gastfreundschaft macht diesen Trip zu einem echten Highlight. Wer das ursprüngliche Nordspanien sucht, wird hier fündig – zwischen Bären, Bergen und Bohneneintopf.

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2 Kommentare

  1. Eine sehr schöne Reise, wir kommen gerne wieder. Liebe Grüße
    Jörg

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